Mit der Auszeichnung der schönsten Blumenwiesen soll die Bevölkerung auf die ökologische und wirtschaftliche Bedeutung der Wiesen aufmerksam gemacht und gleichzeitig die Landwirte zur ökologischen Bewirtschaftung motiviert werden.
Vielfältige Wiesen gehören zu den artenreichsten Ökosystemen der Welt. Sie sind keine Selbstverständlichkeit, sondern das Resultat einer sorgfältigen und nachhaltigen Landwirtschaft. Darum zeichnet der St. Galler Bauernverband, das Landwirtschaftlichen Zentrum Salez, Pro Natura, und der WWF St.Gallen seit 2014 die schönsten Wiesen im Kanton aus. Die Wiesenmeisterschaft wird jedes Jahr in einer anderen Region des Kantons durchgeführt.
Besonderheiten des Rheintals
Bis vor hundert Jahren war das Rheintal eine ausgeprägte Flusslandschaft, in welcher Auen beidseits des Rheins weite Gebiete bedeckten. An eine landwirtschaftliche Nutzung war wegen der ausgedehnten Vernässung der Böden kaum zu denken. Erst mit weitreichenden Meliorationen wurden die Tallagen nutzbar. Heute ist das Rheintal eine dicht besiedelte Kulturlandschaft, geprägt vom kanalisierten Rhein und einer intensiven Landwirtschaft. Die nach Süden ausgerichteten Hangflanken werden für den Weinbau genutzt, klimatisch durch den Föhn begünstigt, der im Frühling für die schnelle Schneeschmelze und bis weit in den Herbst hinein für warme Tage sorgt. Dennoch ist das Rheintal auch heute noch reich an natürlichen Lebensräumen für seltene Tiere und Pflanzen.
Vielfältige Landschaft
Von besonderem naturschützerischem Wert im Rheintal ist das ehemalige Torfstichgebiet Bannriet/Spitzmäder oder die Hohenemser Kurve bei Diepoldsau mit ihrer überaus reichen Feuchtgebietsflora und -fauna. Dazu kommen zahlreiche Flachmoore und Amphibienlaichgebiete von nationaler und regionaler Bedeutung, wie die Ufer des Alten Rheins bei Rheineck oder die Naturschutzgebiete Moosanger, Höchstern oder Wichenstein. Von grosser botanischer Bedeutung sind zudem die Trockenwiesen und -weiden an den rheintalseitigen Abhängen des Hohen Kastens.